Icod de los Vinos – mehr als nur Weinanbau

Im Norden der Insel Teneriffa, etwa 20 Kilometer westlich von Puerto de la Cruz, liegt in einem fruchtbaren Tal oberhalb der Küste Icod de los Vinos. Berühmt ist die 1501 gegründete Ortschaft, wie der Beiname sagt, wegen ihrer Weine. Die meisten Touristen besuchen das Städtchen allerdings, um den ältesten und schönsten Drachenbaum der Kanarischen Inseln zu bewundern, das Wahrzeichen der Insel.

Gepflegt und ansprechend wirkt der alte Stadtkern von Icod rund um die Iglesia de San Marco. Zu diesem Eindruck tragen besonders die Grünanlagen auf dem Kirchplatz und beim Drachenbaum bei. Einen weiteren mit Palmen und anderen alten Bäumen bestandenen Platz, die Plaza de la Constitutión, erreicht, wer dem zwischen dem Kirchplatz und dem Drachenbaum aufwärts führenden Sträßchen einige Schritte folgt. Gesäumt wird der Platz von Häusern mit ihren typischen kanarischen Balkonen. Bleibt man auf der bergaufführenden Straße, so kann man ein weiteres ansehnliches Drachenbaumexemplar bewundern. Über die schattige Allee, vorbei an der Iglesia de San Marco, gelangt man in den neueren Stadtteil von Icod. Hier herrscht vor allem zu den Geschäftsöffnungszeiten betriebsame Hektik: Menschen und Autos drängen sich in den engen Gassen.

Den Drago Milenario, den Tausendjährigen Drachenbaum, findet man am westlichen Ortsausgang. Sein Stammumfang beträgt etwa sechs Meter, die Höhe über 16 Meter. Das Alter des Drago Milenario wurde lange Zeit auf 1000 bis 3000 Jahre geschätzt. Heute gehen Botaniker jedoch davon aus, dass er nur wenige hundert Jahre alt ist, höchstens 500 bis 600 Jahre. Da Drachenbäume keine Jahresringe haben, kann das Alter nur nach der Anzahl der Astgabelungen bestimmt werden. Die Verästelungen erfolgen aber in unregelmäßigen Zeitabständen, so dass die Altersangabe vage bleiben muss. Auf jeden Fall ist der Drachenbaum von Icod sehr beeindruckend und das älteste Exemplar seiner Spezies auf den Kanaren.

Die Hausfront neben dem Drachenbaum wird durch ein schönes Beispiel eines altkanarischen Balkons aufgelockert. Auf seinem Dach wächst Dachwurz.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert